Bitterstoffe: Deshalb sind sie für unseren Körper so wichtig
Natürliche Bitterstoffe kommen in zahlreichen Lebensmitteln vor und zeichnen sich, wie der Name schon sagt, durch ihren bitteren Geschmack aus. Zu Bitterstoffen zählen eine ganze Reihe unterschiedlicher chemischer Verbindungen, die jedoch immer eine Gemeinsamkeit haben: der bittere Geschmack. Bitterstoffe stecken unter anderem in grünen Gemüsesorten, wie zum Beispiel Spinat oder in Kräutern, wie zum Beispiel Löwenzahn. Doch auch in Kaffee sind Bitterstoffe enthalten. Die Stoffe haben nicht nur auf die Gesundheit von uns Menschen eine positive Wirkung, sondern sind außerdem wichtig für Pflanzen, da der bittere Geschmack Fressfeinde abwehrt und diese somit schützt.
Die unterstützende Wirkung von Bitterstoffen auf die Verdauung
Inzwischen ist bekannt, dass Bitterstoffe zahlreiche positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben. Vor allem hinsichtlich unserer Verdauung. Deshalb werden Bitterstoffe in der Naturheilkunde und in der Traditionell Chinesischen Medizin bereits seit vielen Jahren für diverse Verdauungsprobleme eingesetzt.
Ein Beispiel hierfür ist der Chicorée-Salat, in dem der Bitterstoff “Intybin” enthalten ist: Beim Verzehr von Chicorée-Salat wird die Tätigkeit des Magens angeregt und die Produktion der Magensäure gefördert. Dies liegt daran, dass die Bitterstoffe im Darm dafür sorgen, dass mehr Verdauungssekret ausgeschüttet wird. Sie sorgen ebenso dafür, dass der Gallenfluss verbessert wird, der wiederum einen fördernden Einfluss auf die Fettverdauung hat. Die Stoffe haben außerdem folgende positive Effekte auf den Körper:
- Förderung der Entsäuerung
- Regulierung der Darmflora
- Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels
- Stärkung des Immunsystems
Bekannt ist auch, dass Bitterstoffe beim Abnehmen helfen. Beim Verzehr von Bitterstoffen stellt sich nämlich schneller ein Sättigungsgefühl ein. Dies hängt damit zusammen, dass die Stoffe an den Darmzellen andocken, die das sogenannte “GLP-1 Hormon” produzieren und im Gehirn ein Sättigungsgefühl auslösen. Bitterstoffe reduzieren in einigen Fällen außerdem das Verlangen nach etwas Süßem nach dem Verzehr einer Mahlzeit.
In welchen Lebensmitteln besonders viele Bitterstoffe enthalten sind
Um Galle, Leber, Darm, Magen sowie das Immunsystem zu stärken, ist es wichtig, mehrmals pro Woche Bitterstoffe zu sich zu nehmen. Dabei gibt es zahlreiche Lebensmittel, die reich an natürlichen Bitterstoffen sind. Zu diesen Lebensmitteln zählen beispielsweise:
- Salate: Chicorée, Rucola, Endivie, Radicchio
- Heimische Kohlsorten: Grünkohl, Rosenkohl…
- Kräuter: Löwenzahn, Brennnessel, Giersch…
- Gewürze: Kurkuma, Senfkörner, Thymian, Estragon, Zimt, Kümmel…
- Gemüse: Artischocken,Spinat, Oliven, Auberginen, Sellerie, Radieschen…
- Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil
- Zitrusfrüchte: Grapefruit, Zitrone, Kumquat, Pomelo…
Viele Menschen nehmen den bitteren Geschmack in Lebensmitteln besonders intensiv wahr und sind von diesem schnell abgeneigt. Die Wissenschaft hat jedoch gezeigt, dass sich das individuelle “Bitterempfinden” trainieren lässt. Hierfür muss man lediglich immer wieder bittere Lebensmittel probieren, um sich so mit der Zeit an den Geschmack zu gewöhnen und ihn als positiver zu bewerten. Dies wird in der Psychologie als sogenannter “Mere-Exposure-Effekt” bezeichnet.
Bitterstoffe als Nahrungsergänzungsmittel: Sinnvoll oder nicht?
Für Menschen, die sich nicht an den bitteren Geschmack gewöhnen können, kann Bitterstoffe kaufen durchaus sinnvoll sein, um diese in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen. Kinder haben beispielsweise häufig eine Abneigung gegen Lebensmittel, die einen bitteren Geschmack haben. Doch auch Menschen, die sich wenig abwechslungsreich ernähren und kaum Lebensmittel zu sich nehmen, die reich an Bitterstoffen sind, sollten in Erwägung ziehen, diese in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen. Die gesunden Stoffe sind in unterschiedlichen Variationen erhältlich und können beispielsweise in Form von Tees, Pulver, Lutschpastillen, Kapseln, Shots usw. erworben werden.
Hierbei ist jedoch anzumerken, dass Nahrungsergänzungsmittel keinen Ersatz für eine ausgewogene Ernährung darstellen und natürliche Bitterstoffe stets priorisiert werden sollten. Wichtig ist auch, dass sich Verbraucher und Verbraucherinnen stets an die jeweiligen Einnahmeempfehlungen halten, da ein Übermaß an Bitterstoffen gesundheitsschädigende Wirkungen mit sich ziehen kann. Es ist zum Beispiel bekannt, dass die Einnahme von zu vielen Bitterstoffen die Magenschleimhaut angreift.
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- Auf „Aktuelles Wissen“ hat Mariana Schwedt ein Zuhause gefunden, das ihren Werten und ihrer Leidenschaft für das Teilen von Wissen entspricht. Hier erforscht sie eine breite Palette von Themen, von den neuesten wissenschaftlichen Durchbrüchen bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen und kulturellen Phänomenen. Dabei zeichnet sich ihre Arbeit durch eine klare, journalistische Handschrift aus, die auf Fakten und Recherche basiert.
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