Unterwäsche im Wandel der Zeit: So entwickelten sich Dessous
Von Korsetts über Strumpfbänder bis zum rosa Leibchen – die Geschichte der Unterwäsche ist so bunt wie die Natur selbst. Einige Stücke haben es bis in die Neuzeit geschafft. Andere sind irgendwann verschwunden und in Vergessenheit geraten. Fakt ist jedoch, dass kaum ein Mensch auf Unterwäsche verzichten mag. Sie sind ein beliebtes Utensil und tragen zum Wohlgefühl bei.
Unterwäsche und ihre Anfänge – so entwickelte sich die Feinunterwäsche
Wenn wir der Bibel Glauben schenken, bewegten sich Adam und Eva zunächst splitterfasernackt im Garten Eden. Das ging so lange gut, bis ihnen ihre Nacktheit bewusst wurde und sie ihre Scham mit Feigenblättern bedeckten. Diese Vorstellung ist zwar romantisch, jedoch nicht sehr alltagstauglich. Deshalb entwickelten die Menschen zum Schutz vor Sonnenstrahlen und Witterung ebenso Bekleidung aus Fell, Blattwerk oder Baumrinde. Im alten Ägypten empfanden bereits viele Menschen Unterhosen aus Baumwolle als sehr reizvoll. Damals waren diese Kleidungsstücke, die teilweise mit schönen Stickereien versehen wurden, jedoch nur der Oberschicht vorbehalten. Im Laufe der Zeit gewann Unterwäsche allerdings in jeder Gesellschaftsschicht mehr Bedeutung. Es galt, den Körper zu wärmen und gewisse Körperstücke geschickt in Szene zu setzen.
Dazu nutzten Männer einen Lendenschurz und Frauen Hemdchen. Während Männer sich mit Gewändern umhüllten, waren Kleider und weite Röcke für Frauen vorgesehen. Nichtsdestotrotz war es schon bald in Mode, den weiblichen Busen vorteilhaft auszurichten. Schon immer galt dieser Körperbereich als sehr interessant – Frauen waren sich dessen bewusst und schnürten Ihren Körper mit Korsetts, um ihre Brust noch besser zur Geltung zu bringen.
Während der Zeit der Renaissance im 15. Jahrhundert schnürten sich die Damen jedoch zunächst flach. Die weiblichen Rundungen traten erst später mit Beginn des 18. Jahrhunderts und somit zum Anfang der Romantik in den Vordergrund. Die Unterwäsche wurde immer filigraner und wertvoller. Es entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sogar ein regelrechter Hype um schöne Dessous.
Wann gab es das erste Mal Büstenhalter?
Frauen wussten um ihre Reize und versuchten bewusst, diese vorteilhaft ins rechte Licht zu rücken. Die Industrie half in dieser Hinsicht tatkräftig mit und verwandelte Leibchen in Brustträger. Das erste Exemplar eines Büstenhalters entwickelte Christine Hardt. Die Dresdnerin meldete am 05. September 1899 ein Patent an, das dem heutigen BH sehr ähnlich es. Es bestand damals auch Taschentüchern und Hosenträgern. Das Besondere: Das Modell war schon damals verstellbar. Nach Hardt meldete Herminie Cadolle aus Frankreich ein ähnliches Modell als Büstenhalter an. Es war deutlich strukturierter und langlebiger.
Einen absoluten Durchbruch gelang dem BH in den 20er Jahren. In Amerika patentierte Mary Phelps den heute bekannten Büstenhalter, den es mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten und Versionen zu kaufen gibt. Ob Triumph BH,aufwändige Lingerie oder Dessous – für jeden Geschmack und Bedarf ist ein passendes Accessoire für die Dame erhältlich.
Wie entwickelte sich die Herrenunterwäsche?
Der primitive Lendenschurz aus dem Mittelalter musste in der Renaissance dem Codpiece weichen. Das war einst eine gepolsterte Schamkapsel, die mitunter auch bei der Heilung von Syphilis beitragen sollte. Die Unterwäsche entwickelte sich im 18. Jahrhundert kontinuierlich weiter. Der Mann griff zu längerer, einfacher Unterwäsche, die auch als „Long Johns“ bekannt wurden. Diese Stücke galten als sehr praktisch, befanden sich am Hinterteil Knöpfe und eine „Klappe“, die den Toilettengang vereinfachten. Erst im 20. Jahrhundert kamen einfache Slips und Boxershorts hinzu, die wesentlich angenehmer zu tragen und zu handhaben waren. Diese haben sich bis heute gehalten und stehen ebenso wie die Damenmode breit gefächert zur Verfügung.
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- Auf „Aktuelles Wissen“ hat Mariana Schwedt ein Zuhause gefunden, das ihren Werten und ihrer Leidenschaft für das Teilen von Wissen entspricht. Hier erforscht sie eine breite Palette von Themen, von den neuesten wissenschaftlichen Durchbrüchen bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen und kulturellen Phänomenen. Dabei zeichnet sich ihre Arbeit durch eine klare, journalistische Handschrift aus, die auf Fakten und Recherche basiert.
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