Ratten sind weltweit verbreitete Nagetiere, die sich hervorragend an verschiedenste Lebensräume angepasst haben. Besonders in der Nähe menschlicher Siedlungen fühlen sie sich wohl, da sie dort leicht Nahrung und Unterschlupf finden. Ihre Anwesenheit wird oft durch Rattenkot bemerkt, der ein wichtiger Hinweis auf einen Befall sein kann. Da Ratten zahlreiche Krankheiten übertragen können, ist es essenziell, ihren Kot richtig zu erkennen, von anderen Tierexkrementen zu unterscheiden und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen.
Wie sieht Rattenkot aus?
Rattenkot ist eines der eindeutigsten Zeichen für eine Rattenpopulation in Haus oder Garten. Er ist meist dunkelbraun bis schwarz, länglich und hat eine Größe von etwa 1 bis 2 cm. Die Form kann je nach Rattenart variieren:
- Kot der Wanderratte (Rattus norvegicus): Der Kot ist groß, spindelförmig und hat stumpfe Enden. Er kann bis zu 2 cm lang werden.
- Kot der Hausratte (Rattus rattus): Diese Art hinterlässt kleinere, längliche Kotspuren mit spitzen Enden.
Frischer Rattenkot ist weich und glänzend, während älterer Kot hart und brüchig wird. Eine große Anzahl an Kotspuren deutet oft auf einen aktiven Befall hin.
Rattenkot erkennen und von anderen Tierkotarten unterscheiden
Nicht jeder Kot im Garten oder auf dem Dachboden stammt von Ratten. Oft werden Rattenexkremente mit anderen Tierhinterlassenschaften verwechselt.
Unterschiede zwischen Rattenkot, Mäusekot und Igelkot:
- Rattenkot vs. Mäusekot: Mäusekot ist deutlich kleiner (etwa 3-7 mm), hat eine feinkörnige Konsistenz und eine spitze Form.
- Rattenkot vs. Igelkot: Igelkot ist in der Regel größer und fester als Rattenkot, zudem glänzender, da er unverdaute Insektenreste enthalten kann.
- Rattenkot vs. Marderkot: Marderkot ist länglicher, häufig gedreht und enthält oft Beeren- oder Fellreste.
Verwechslung mit anderen Wildtierexkrementen:
- Siebenschläferkot: Er ähnelt optisch Mäusekot, kann aber in größeren Mengen auftreten.
- Eichhörnchenkot: Er ist kleiner als Rattenkot, rundlich und heller in der Farbe.
Wer sich unsicher ist, ob der gefundene Kot von Ratten stammt, kann Bilder von Rattenkot mit Exkrementen anderer Tiere vergleichen, um eine genaue Bestimmung vorzunehmen.
Ist Rattenkot gefährlich?
Ja, Rattenkot ist gesundheitsgefährdend, da er Träger von Krankheitserregern sein kann. Ratten übertragen durch ihren Kot und Urin verschiedene Krankheiten wie:
- Hantavirus – Infektion durch das Einatmen von kontaminiertem Staub möglich.
- Salmonellen – Können durch Kontakt mit Rattenkot auf Lebensmittel übertragen werden.
- Leptospirose – Übertragung durch infizierte Exkremente oder verunreinigtes Wasser.
Besonders gefährlich ist getrockneter Kot, der durch Luftverwirbelungen in Wohnräume gelangen kann. Deshalb sollte Rattenkot niemals ohne Schutzmaßnahmen entfernt werden.
Rattenkot entfernen – So geht es sicher
Wer Rattenkot entdeckt, sollte vorsichtig vorgehen, um eine Ansteckung mit Krankheitserregern zu vermeiden. Folgende Schritte helfen bei der sicheren Entsorgung:
- Schutzausrüstung tragen: Gummihandschuhe, Mundschutz und eventuell eine Schutzbrille verwenden.
- Kot nicht trocken aufkehren: Vorher mit Desinfektionsmittel einsprühen, um die Staubentwicklung zu minimieren.
- Feuchtes Abwischen: Mit Einmaltüchern oder einem feuchten Lappen aufnehmen.
- Kot entsorgen: In einer verschlossenen Plastiktüte über den Hausmüll entsorgen.
- Fläche reinigen: Anschließend gründlich mit Desinfektionsmittel nachreinigen.
Nach dem Entfernen sollten alle betroffenen Bereiche auf Anzeichen eines Rattenbefalls untersucht werden, um eine erneute Verschmutzung zu verhindern.
Ratten im Garten – Was tun?
Ein Rattenbefall im Garten ist oft auf leicht zugängliche Nahrungsquellen und Unterschlüpfe zurückzuführen. Hier einige Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Futterquellen vermeiden: Keine offenen Lebensmittel oder Tierfutter im Freien lagern. Komposthaufen sollte gut verschlossen sein.
- Zugang zu Wasser verhindern: Wasserschalen für Haustiere über Nacht leeren.
- Unterschlüpfe beseitigen: Holzstapel, dichte Gebüsche und unbenutzte Gebäude kontrollieren und sichern.
- Rattenlöcher verschließen: Eingänge zu Rattenbauten mit Kies oder Stahlwolle versperren.
Falls die Rattenpopulation zunimmt, kann der Einsatz von Lebendfallen oder Köderstationen helfen. In schweren Fällen ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung ratsam.
Fazit
Rattenkot ist ein ernstzunehmendes Zeichen für einen Rattenbefall. Er ist länglich, dunkel und oft in Gruppen anzutreffen. Da Rattenkot gesundheitsgefährdend sein kann, sollte er stets mit Schutzmaßnahmen entfernt werden. Zudem ist es wichtig, ihn von anderen Tierexkrementen wie Mäuse-, Igel-, Marder- oder Eichhörnchenkot zu unterscheiden. Wer regelmäßig Rattenkot in Haus oder Garten entdeckt, sollte präventive Maßnahmen ergreifen oder gegebenenfalls eine professionelle Bekämpfung in Betracht ziehen.
Siehe dazu auch:
- Marder im Garten und in der Stadt – Verhalten, Probleme und der Vergleich zu Waschbärenkot
- Der Waschbär in Deutschland – Eine invasive Art und ihr Kot
- Igel und Igelkot – Erkennen, Unterscheiden und Umgang
- Eichhörnchen – Lebensweise, Verhalten und alles über ihren Kot
Author Profile

- Auf „Aktuelles Wissen“ hat Mariana Schwedt ein Zuhause gefunden, das ihren Werten und ihrer Leidenschaft für das Teilen von Wissen entspricht. Hier erforscht sie eine breite Palette von Themen, von den neuesten wissenschaftlichen Durchbrüchen bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen und kulturellen Phänomenen. Dabei zeichnet sich ihre Arbeit durch eine klare, journalistische Handschrift aus, die auf Fakten und Recherche basiert.
Latest entries
Tiere8. April 2025Eichhörnchen – Lebensweise, Verhalten und alles über ihren Kot
Tiere8. April 2025Ratten und Rattenkot am Haus und im Garten – Erkennen, Gefahren und Maßnahmen
Tiere8. April 2025Marder im Garten und in der Stadt – Verhalten, Probleme und der Vergleich zu Waschbärenkot
Tiere8. April 2025Der Waschbär in Deutschland – Eine invasive Art und ihr Kot